Ist Radfahren gefährlich - Anwalts- und Fachanwaltskanzlei Windfelder & Kollegen

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Ist Radfahren gefährlich

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Wie gefährlich ist Radfahren
Von einem bekannten Sportler aus Bamberg wurden wir gefragt, wie gefährlich das Radfahren oder Joggen durch den Wald ist, nachdem wir ein Mitverschulden (vgl. unsere Rubrik Urteile) einer Gemeinde sogar für einen „nicht offiziellen“ Fahrradweg durchsetzen konnten.

Die Rechtslage gestaltet sich bei einem „Waldspaziergang“ oder einer Fahrradfahrt durch den Wald ganz anders, da das Risiko, von einem herabstürzenden Ast getroffen zu werden, nicht mehr dem Waldbesitzer zuzuordnen ist. Die Rechtssprechung legt dem Verkehrssicherungspflichtigem nur auf, dass er diejenigen Sicherheitsvorschriften zu treffen hat, die ein verständiger, umsichtiger, vorsichtiger und gewissenhafter Eigentümer für ausreichend halten darf, um andere vor Schäden zu bewahren. Beim Herabstürzen eines Astes hat der Bundesgerichtshof bereits in einem Urteil vom 18.10.1988 (VersR 1989, 155 ff) entschieden, dass Risiken, die ein freies Bewegen in der Natur mit sich bringen, grundsätzlich zum entschädigungslos hinzunehmenden allgemeinen Lebensrisiko gehören. Auch wenn dieser Fall die Verkehrssicherungspflicht an einem Baggersee betrifft, sind die dort bereits genannten Grundsätze auch für das Laufen bzw. Fahrradfahren im Wald oder in der Flur anzuwenden, da ein Waldbesucher den Wald auf eigene Gefahr nutzt. In diesem Sinne hat der BGH mit einem Urteil im Jahr 2012 die gewünschten Schadensersatzansprüche eines „Waldbesuchers“ zurückgewiesen (NJW 2013, 48).
 
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